Dieser Bericht wurde ursprünglich auf der Retrozentrale veröffentlicht, welche leider durch einen gemeinen Hacker-Angriff am 4.9.2007 zerstört wurde. Diese Bericht-Version hier stammt aus einer Word-Kopie die ich noch hatte, welche ich aber nicht gross dem Design meiner Seite anpasse. Viel Spass beim Lesen:
Eigentlich planten Vectrex und ich zusammen zum Pong Mythos
zu gehen. Da es aber schwierig war, einen gemeinsamen Termin zu finden, ging
ich mit meinem Kollegen Mike dorthin, der ebenfalls grosser Retro-Computing und
Retro-Games Fan ist.
Zuerst wollte uns eine grössere Macht einfach nicht beim
Pong-Mythos in Bern ankommen lassen. Ein riesiges Gewitter mit enormen
Regengüssen während wir auf der Autobahn waren, und dann noch eine über
halbstündige Irrfahrt durch die verbaute und fahrverbotreiche Berner Innenstadt,
(trotz GPS System im Auto)...
Im Kornhaus-Forum in Bern, gelangten wir in eine Halle im
ersten Stock, welche uns auf den ersten Blick sehr klein und leer vorkam (alles
andere als eine Ausstellung), und wir dachten schon, die lange Autofahrt wäre
umsonst gewesen. Trotzdem lösten wir Eintrittstickets und liefen los...
In der Halle stehen verschiedenste (meist elektronische)
Pong Geräte aller Art. Teilweise können die Geräte von den Besuchern gespielt
und ausprobiert werden, manche sind nur "Ausstellungsobjekte", wieder
andere sind Pong-Kunstwerke (teilweise etwas seltsame Dinge). Vom Ur-Pong
Automaten, über neuzeitliche und teilweise experimentelle Geräte bis zum
Playstation Eye Toy Pong sind viele Dinge vertreten.
Ich Berichte nun mal über die Dinge, die wir bei unserem
Rundgang so sahen. Gleich nach dem Eingang traten wir an einen PC heran, mit 4
oder 5 Pong Filmen aller Art darauf. Teilweise interessant, teilweise
langweilig. Wir hielten uns nicht allzulange an diesem PC auf, da man wohl
unzählige solcher Pong Filme selbst im Internet findet.
Als nächstes kamen wir zu einer Vitrine mit einem animierten
Pong T-Shirt, und einem Pongspiel-Bausatz für den TV. Ein paar weitere solche
Dinge, wie auch alte Pong-Handheld-Konsolen oder eine Pong-TV-Schlüsselanhängerkonsole
mit TV Ausgang finden sich spärlich verstreut in anderen Vitrinen in der Halle.
Beim weiterlaufen kommt man an einer Wand vorbei, wo auf einer
Fläche einfach ein Pongball herumfährt, ohne dass man irgendwie eingreifen
kann. Ein meiner Meinung nach fragwürdiges Kunstwerk. Dann eine originelle Pong
Uhr im Ur-Pong-Stil gehalten und gleich daneben ein interessanter Tisch, mit
einem projezierten Pong Ball darauf und einer Kamera. Offensichtlich sollte man
diesen Tisch irgendwie mit echten Schlägern, auf welche die Kamera reagiert,
bedienen können. Irgendwie kapierten wir das aber nicht so ganz, oder das Spiel
war nicht korrekt installiert/aufgestellt.
Als nächstes versuchten wir uns an einer Art 3D-Pong mit 2
schwenkbaren Bildschirmen. Leider habe ich davon kein Foto und das Gerät ist
schwer zu erklären, aber jeder Spieler kann seinen auf einem langen Träger
montierten Bildschirm um bis zu 180 Grad nach links oder rechts bewegen. Der
Bildschirm ist quasi der Schläger, und man sieht auf dem Bildschirm aus der
Ego-Perspektive, woher der Ball geflogen kommt. Man muss seinen Bildschirm
"Schläger" dann so bewegen, damit man den Ball trifft. Leider ist das
Spiel nicht allzugut programmiert, und hätte wohl etwas besser gemacht werden
können. Trotzdem ein interessantes Experiment. (Auf der Internetseite von Pong
Mythos findet man bei Bedarf Bilder die dieses Gerät zeigen, aus
Copyrightgründen verwende ich hier im Bericht aber nur selbstgemachte Fotos)
Als nächstes gerieten wir an ein Pong Spiel, welches aus
einem LED Würfel besteht. Wir spielten ein paar Runden (das Spiel wird mit
Competition Pro Joysticks gesteuert) und abgesehen davon, dass man den Ball nicht
immer gut erkennt, macht das Spiel einigen Spass. Hier ein Foto dieses LED
Würfels (relativ dunkel, damit man die LEDs leuchten sieht). Die beiden
Vierecke (je aus 9 LEDs) sind die Schläger, und der Ball (1 LED) fliegt jeweils
quer durch den Würfel.
Danach gelangten wir zu einem ganz speziellen Pong Spiel,
welches mich ziemlich faszinierte, aber auf meinen Kollegen schon fast
abschreckend wirkte. Die sogenannte Pain Station. Dies ist ein Pong Gerät aus
dem Jahre 2001 welches den Spieler der den Ball "verliert" mit
Stromstössen, Hitzestrahlen oder einem Peitschenschlag bestraft. Wer bei einer
"Bestrafung" die Hände von den Kontakten am Gerät wegnimmt, hat
automatisch verloren.
Schon beim weiterlaufen drängte ich meinen Kollegen, das
Spiel doch einmal mit mir auszuprobieren, trotz der Warnungen am Gerät, man sei
selbst Verantwortlich wenn man dadurch verletzt würde oder Schaden nehmen
würde. Als ich ihn endlich soweit hatte, machten wir beide dann aber wieder
einen Rückzieher. Auch wenn ich sicher bin, dass man (bei gutem
Gesundheitszustand) keinen Schaden bei diesem Spiel nehmen kann, schrecken
solche Warnungen aber doch ziemlich ab:
Auch später standen wir nochmals bei der Painstation, aber
irgendwie hatten wir doch keinen Mut eine Runde daran zu spielen. Im nachinein
bereue ich aber, die Painstation nicht ausprobiert zu haben...
Nach weiteren kleineren Dingen gelangten wir an eine Wand,
wo man Pong spielen kann, während auf beiden Spielerseiten Videos (Städte,
Landschaften, diverses) ablaufen. Dies kann beim Spielen ganz schön ablenken,
da z.B. ein weisser Schläger auf einen weissen Videohintergrund treffen kann,
und man ihn dann kurzzeitg kaum oder gar nicht mehr erkennt. Jedoch noch ganz
interessant.
Ob das Minipong schon eher Kunst sein soll, oder einfach
eine originelle Bastelei kann ich nicht sagen, auf jeden Fall ist es spielbar
und bietet sogar simple Soundeffekte. Das Minipong besteht aus einem 6x8 Pixel
LED und wird mit einem Stecknadel-Joystick gesteuert. Auf dem Bild sieht man,
dass das LED alleine nicht viel grösser als ein Daumennagel ist:
Wer beim Pongspielen abnehmen will, kann dies mit dem
folgenden Pongspiel tun. Die Spieler sitzen beide auf Fahrrädern. Mit den
Pedalen wird der Strom für das Spiel produziert (sonst tut sich nichts auf dem
Bildschirm) und mit links/rechts Bewegungen der Lenker steuert man seinen
Schläger. Es ist gar nicht einfach sich auf beides zu konzentrieren: Auf das
Pedaletreten und das Steuern. So geschah es uns am Anfang mehrmals, dass das
Spiel einfach abschaltete, weil einer der Spieler nicht genug in die Pedale
trat. Originell: Tritt ein Spieler besonders schnell in die Pedale, verkleinert
sich der Schläger des Gegenspielers auf dem Bildschirm. Ohne lange Uebungszeit,
lässt sich aber nicht wirklich gut Pong spielen mit dem Gerät. Für ein Foto
musste mein Kollege kurz bei beiden Fahrrädern die Pedale von Hand drehen,
damit Strom für das Spiel erzeugt wurde, damit auf dem TV nicht einfach
Bildrauschen zu sehen ist.
Im hinteren Teil der Halle, steht wieder ein komisches
Kunstwerk, welches aus einem Zelt besteht, in welchem offensichtlich Pong
gespielt wird. Das Pong Spiel wird aber einfach simpel aus dem Zeltinneren auf
die Zelttüre projeziert. Einerseits muss man erst auf die Idee kommen,
andererseits nicht besonders interessant. Hier trotzdem ein Foto:
Im diesem hinteren Bereich der Halle sind auch diverse Pong
Konsolen und Versionen ausgestellt und meistens spielbar. Wir konnten z.B. eine
Runde auf einer guten alten Odyssey spielen, was eigentlich noch recht viel
Spass macht:
Auch die moderne Pong Variante "Plasma Pong" des
amerikaners Steve Taylor aus dem Jahre 2006 hat mich schnell in ihren Bann
gezogen. Beide Spieler können per Knopfdruck "Plasmawolken" aus ihrem
Schläger schiessen, welche den Ball und das Spiel stark beeinflussen. Die
Plasmaeffekte sind einmalig und ein Augenschmaus, auch der gewählte Soundtrack
passt optimal zum Spiel. Sehr erfreut war ich zu Hause, als ich sah, dass man
Plasma Pong gratis für den PC downloaden kann. (Link siehe unten)
Natürlich darf im Pong Mythos auch nicht der originale
Ur-Pong Automat fehlen. Leider war das Gerät nicht in Betrieb (wir sahen, dass
es offensichtlich eine USA-Version mit 120V ist und von hinten sah man auch,
dass nicht mehr der originale Bildschirm eingebaut ist.) Trotzdem, so ein Pong
Automat macht schon eindruck, wer hätte nicht gerne so einen zu Hause?
Ferner zu sehen war eine Pong Variante für die Playstation
1, eine Pong Variante welche bei den Minispielen der Playstation Eye Toy Kamera
dabei ist, ein oder zwei kleine Pong Handheld Geräte, eine weitere Odyssey
Konsole mit Modulen und Zubehör, spezielle Pong Spiele für Mobiltelefone, ein
grosses mechanisch angetriebenes Pongspiel und einiges weiteres.
Nach etwa 90 Minuten hatten wir alles gesehen, und trotz des
ersten Eindruckes, den wohl viele Besucher von der Halle haben werden, gibt es
doch einiges zu sehen und auszuprobieren. Da wir fast die einzigen Besucher
waren, konnten wir auch alle spielbaren Geräte in Ruhe ausprobieren, bis auf die
Painstation, für welche wir beide zu feige waren :-) Natürlich muss man ein
Pong- und Videospielefan sein für diese Austellung. Sicher kann sich vielleicht
auch ein Nicht-Spieler dafür begeistern, die Ausstellung zeigt aber wirklich
primär Pong Geräte und nichts sonstiges über die Entstehung der Videospiele.
Dennoch, wer innert 1-2 Stunden nach Bern gelangen kann, sollte sich die
Ausstellung nicht entgehen lassen.
(Wer mit dem Auto geht, sollte aber beachten, dass man mit
dem Auto nicht direkt auf den Kornhausplatz kommt, und beim Versuch dies zu
tun, eine unangenehme Fahrt durch die Berner Innenstadt mit Baustellen,
Einbahnstrassen und unzähligen Fussgängern erleben könnte :-) Am besten gleich
in ein Parkhaus in der Nähe und ein paar Schritte zu Fuss tun durch die schöne
Berner Innenstadt)
Links:
www.pong-mythos.net/
Die Pong Mythos Seite
www.kornhausforum.ch
Seite des Berner Kornhaus, wie die Pongausstellung noch bis Mitte September
2007 stattfindet.
www.painstation.de
Offizielle Pain Station Seite. Man beachte die Bilder, wie eine Hand nach
mehreren Spielen aussehen kann. Weitere Infos über die Painstation gibts auch
auf Wikipedia.
www.plasmapong.com/
Die Seite vom Plasma Pong. Das Spiel ist absolut empfehlenswert!
ZURUECK ZUM HAUPMENUE VON WWW.CHAINSAW72.CH.VU